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1336. Mai 1. Kamenz (datum in Camencz).

kal. Maij.

Bolko, Herzog v. Schlesien, H. v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß er den Klosterbrüdern v. Kamenz wegen ihrer Verdienste alle v. den früheren Herzögen, seinen Vorfahren, verliehenen Privilegien bestätigt hat u. besonders über Rychenaw (Reichenau, Kr. Frankenstein), wie es ihnen einst v. weiland Heinrich, Bischof v. Breslau, geschenkt worden war [Vgl. die gefälschte Urk. v. 12. Dez. 1316, Reg. Nr. 3637], nämlich das ganze Dorf mit der vollen oberen u. niederen Gerichtsbarkeit, mit freier Mühle u. dem ganzen Fluß Neisse an beiden Ufern, mit aller Fischerei u. allen Nutzungen, so jedoch: Da die Besitzer des gen. Dorfes jenen von Neuhaus (de Nova Domo, bei Patschkau) die Schaffung eines Wehrs u. eines Grabens auf dem Neissefluß durch das Gut Rychenaw aus Gunst u. nicht aus Pflicht zugestanden hatten, so haben diese die Verpflichtung, auf Erfordern u. wenn den Gütern zu R. durch das Wehr ein Schaden geschieht, dieses sofort wegzunehmen; ohne Erlaubnis des Abtes darf das Wehr von neuem nicht errichtet werden. Dieses alles bestätigt der Hzg u. bek., daß er seinen Roßdienst in R. an das Kl. verkauft hat, weshalb Abt u. Kloster für immer davon befreit sind.

Z.: Reinhart v. Bischoffheim, Johann Budaw, Peschko v. Milkowicz, Pakusch v. Luben, Hanckav v. Eychhorn (! rect. Eichelborn) u. Peter hzgl. Hofnotar.


Bresl. Staatsarch. Urk. Kl. Kamenz Nr. 156. Fälschung a. d. Anfang des 16. Jahrh. Vom Siegel ist nur die rote Seidenschnur noch vorhanden. Abgedr. bei Pfotenhauer, Urkundenbuch des Kl. Kamenz (Cod. dipl. Sil. X), S. 125/126 [Daselbst ist S. 125 Z. 6 v. u. "et fossatum" herauszunehmen u. 2 Zeilen tiefer hinter fluvio Nisse einzufügen].


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.